Die Tour beginnt beim Geothermal-Gebiet Seltún. Es ist gut und schnell per Auto zu erreichen (siehe Infos unten). Entsprechend viele Touristen bestaunen hier die fauchenden Fumarole (so nennt der Geologe dampfende Erdlöcher), kochend heißen Quellen und bunt gefärbten Hügel.
Es geht bergauf
Wer sich aber nicht nur die Füße vertreten möchte, sondern eine anspruchsvolle Tageswanderung nicht scheut, der folgt am Parkplatz dem Schild Ketilsstígur – und macht gleich mal kräftig Höhenmeter.
25 Kilometer lange Vulkanspalte
Der Weg führt über einen deutlich sichtbaren Pfad über den ersten Höhenzug namens Sveifluháls. Im Jahr 1151 öffnete sich hier eine 25 Kilometer lange Vulkanspalte und hinterließ eine bizarre Landschaft. Schroffe Lavaformationen wechseln mit Aschefeldern und Feuchtwiesen voller Wollgras. Besonders beim Abstieg über eine Geröllhalde ist festes Schuhwerk unerlässlich.
In der Senke zwischen den beiden Bergrücken umgeht man das bemooste und umzäunte Lavafeld auf einer Schotterpiste. Dieses etwas eintönige Passage dauert nicht lange. Denn bald zweigt die Wanderroute zum See Djúpavatn ab. Mit Blick auf das glitzernde Wasser ist der ideale Ort für eine längere Rast erreicht. Denn danach führt der Weg wieder steiler auf den zweiten Höhenzug.
Willkommen in Klein-Landmannalaugar
Oben angekommen, heißt es: Willkommen in Klein-Landmannalaugar. Die durch Ryolith-Gestein gefärbten Hänge von Sog erinnern an die berühmten bunten Berge des Hochlands. Man wandert unmittelbar an einem Bach entlang und gelangt an der Westseite des Gebirgszugs zu einigen Fumarolen – die man meist völlig für sich allein hat. Toll ist hier auch der weite Blick über Reykjanes und bis aufs Meer.
Zur schönen Aussicht
Nun geht es sehr steil auf einer Grasflanke hinauf zum höchsten Punkt der Tour, dem 362 Meter hohen Bergháls. Wenn es dort oben nicht zu windig ist, der ideale Ort für eine weitere Brotzeitpause. Denn der Rückweg zieht sich gehörig. Nach dem Abstieg folgt wieder die weite Senke und der abermalige Aufstieg auf den Bergrücken Sveifluháls.
Exklusiver Schlammtopf
Lohn der Mühe ist ein grauer Schlammtopf oberhalb von Seltún, der von den meisten Touristen aber unbemerkt bleibt, weil kaum jemand von ihnen soweit hinaufgeht. Steil und über Pfade, die bei Nässe sehr glitschig sind, steigen wir schließlich wieder ins Geothermal-Gebiet und zum Parkplatz ab.
Charakter der Tour: anspruchsvolle Tageswanderung für ausdauernde und trittsichere Wanderer
Höhendifferenz: 600 hm
Strecke: 15 km
Dauer: reine Gehzeit 5,5 Stunden
Beste Zeit: Juni bis September/Oktober
Ausrüstung: Feste, wasserdichte Wanderschuhe. Warme, winddichte und wasserdichte Bekleidung. Trekkingstöcke. Rucksack mit genug Stauraum für Regenschutz, Wechselwäsche, Erste-Hilfe-Set, Brotzeit und Wasserflasche (man kann aus den meisten Bächen trinken/schöpfen). Mütze und Handschuhe auch im Sommer, denn das Wetter kann jederzeit umschlagen. Karte und GPS-Gerät (Track siehe unten auf der Karte).
Anfahrt: Von Reykjavík fährt man 40 Minuten, vom internationalen Flughafe Keflavík eine knappe Stunde, und die Blaue Lagune ist auch nur 30 Fahrminuten entfernt (siehe Karte unten)
Und nach der Tour? Auf Kaffee und Kuchen oder eine Lobstersuppe ins Kaffihús Bryggjan in Grindavík.